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Erzbischof Karl Hesse ist gestorben

Der gebürtige Voßwinkeler lebte und missionierte seit Jahrzehnten auf Papua-Neuguinea

Das Erzbistum Paderborn trauert um den emeritierten Erzbischof der Diözese Rabaul im Inselstaat Papua-Neuguinea, Karl Hesse MSC.

Der gebürtige Sauerländer verstarb im Alter von 86 Jahren. Er wirkte Jahrzehnte lang als Missionar, Priester und Bischof in Papua-Neuguinea. Regelmäßig besuchte der jetzt verstorbene Erzbischof seine Heimat Voßwinkel und war in seinem Heimatbistum Paderborn zu Gast. „Zahlreiche Menschen aus Kirche und Gesellschaft in Papua-Neuguinea, aus der Heimat und dem Orden werden des Verstorbenen dankbar gedenken. Sein missionarisches Engagement für den Glauben und die Menschen ist Frucht seiner lebenslangen Jesus-Nachfolge“, würdigten Weihbischof Matthias König, Bischofsvikar des Erzbistums Paderborn für die Aufgaben der Weltkirche und Weltmission, und Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck, aktueller Leiter des Erzbistums, den verstorbenen emeritierten Erzbischof von Rabaul.

Von Glaubensgewissheit inspiriert

Das missionarische Wirken im Inselstaat Papua-Neuguinea von Karl Hesse sei von seiner Glaubensgewissheit inspiriert gewesen, dass die christliche Botschaft eine „Lebensbotschaft mit Herz und Verstand“ sei. „Der Missionar, Priester und Bischof Karl Hesse hat nicht allein den christlichen Glauben den Menschen verkündet und vorgelebt, sondern er hat ihn auch durch seinen Einsatz für die Menschen und für die Gesellschaft konkret werden lassen.“ Das Evangelium und die Lebenswirklichkeit der Menschen seien dem Herz-Jesu-Missionar „Mitte und Richtschnur“ gewesen: Die Not und das Leben der Menschen zu sehen und im Gebet vor Gott zu tragen, daraus habe Karl Hesse „real und praktisch“ gelebt, betont Matthias König.

Karl Hesse wurde 1936 in Voßwinkel geboren und empfing 1963 durch Johannes Höhne, dem damaligen Erzbischof von Rabaul, im Missionshaus der Herz-Jesu-Missionare in Oeventrop das Sakrament der Priesterweihe. Nachdem er zwei Jahre lang als Präfekt das Internat des Ordens in Münster-Hiltrup geleitet hatte, ging er 1966 als Missionar in das Erzbistum Rabaul in Papua-Neuguinea. Dort wirkte er zunächst als Pfarrer in Raunsepna in den Baininger Bergen des Inselstaates. 1978 wurde Hesse von Papst Paul VI. zum Weihbischof ernannt und empfing die Bischofsweihe, arbeitete aber zunächst weiter als Seelsorger in Raunsepna. 1981 wurde er zum Bischof von Kavieng auf der Insel Neuirland ernannt. 1990 folgte die Ernennung von Karl Hesse zum Erzbischof von Rabaul.

Im Jahr 2002 wählte die Vollversammlung der Katholischen Bischofskonferenzen von Ozeanien Bischof Karl Hesse für drei Jahre zu ihrem Präsidenten. Ebenfalls 2002 erhielt er von der britischen Königin den „Order of the British Empire“ für seine Verdienste in den Bereichen Wohltätigkeit, Kirche und Gemeinschaft. 2009 wurde Erzbischof Hesse zum „Grand Companion of the Order of Logohu“ ernannt und so mit dem höchsten Orden Papua-Neuguineas ausgezeichnet. Papst Benedikt XVI. nahm das von Erzbischof Hesse aus Altersgründen vorgetragene Rücktrittsgesuch vom Amt des Erzbischofs von Rabaul am 11. August 2011 an.

In der Pfarrei St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel hat man die Nachricht von Hesses Tod mit Bestürzung aufgenommen. Pfarrer Stephan Jung kannte den emeritierten Erzbischof persönlich, wie er erklärt: „Ich bin sehr dankbar, dass ich Karl Hesse kennenlernen durfte. Im Laufe der Zeit ist hieraus eine wirkliche Freundschaft entstanden. 2014 habe ich ihn sogar gemeinsam mit einem Freund am anderen Ende der Welt in Papua-Neuguinea besucht. Es war schön zu sehen, wie nah er den Menschen dort war. Er hat dort im wahrsten Sinne des Wortes ihre Sprache gesprochen.“

Karl Hesse habe eine Form von Verlässlichkeit ausgestrahlt und sich mit den Aufgaben dort identifiziert. Man hatte stets das Gefühl, dass er für „die Menschen da ist, greifbar ist“, so Stephan Jung.

Seine Heimat Voßwinkel habe er immer mal wieder besucht und immer in seinem Herzen getragen, auch wenn er seinen Lebensmittelpunkt schon vor langer Zeit nach Papua-Neuguinea verlegt hatte. „Er blieb mit dem Sauerland verwurzelt“, sagt Jung.

Erzbischof em. Karl Hesse MSC war lange Jahre regelmäßig beim Libori-Fest zu Gast im Erzbistum Paderborn. Die Pfarrei wird des verstorbenen Erzbischofs Karl Hesse in der Vorabendmesse zum Fest Christi Himmelfahrt am Mittwoch, 17. Mai, um 18.30 Uhr in der St. Urbanus-Kirche in Voßwinkel gedenken.

 Bericht vom 16.05.2023

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