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„Euthanasie“ und Zwangssterilisation im ländlichen Sauerland

Drei Mordopfer und acht Zwangssterilisationen ist das bisherige Ergebnis einer Forschungsarbeit, mit der der Arbeitskreis Dorfgeschichte aufzeigen will, wie die Idee der Nationalsozialisten von der „Erbgesundheit und Rassenhygiene“ auch im ländlichen Sauerland umgesetzt wurde.

Die Umsetzung der Erbgesundheitslehre und Rassenhygiene spielte in der NS-Zeit eine zentrale Rolle. Die unerbittliche Umsetzung dieser Ideologie der Nazis wird auch als „Krieg gegen das eigene Volk“ bezeichnet. Das „Rassenpolitische Amt“ sorgte für die Propaganda, Gesundheitsämter erstellten Sippentafeln und Erbgesundheitsgerichte entschieden, welche Menschen „brauchbar“ waren. Über 70 Akten des Erbgesundheitsgerichtes Arnsberg mit Bezug zu Voßwinkel gibt es allein im NRW-Archiv in Münster.

Michael Filthaut, dessen Familie von einem „Euthanasiefall“ betroffen war, hat sich auch aus historischem Interesse mit dem Thema intensiv befasst. Er kann anhand der Dokumente aus verschiedenen Archiven aufzeigen, wie die große Politik auch im ländlichen Bereich mit aller Härte umgesetzt wurde und wie stark es einige Familien getroffen hat. „Schwerpunkt unseres Projektes ist, die Auswirkungen der NS-Diktatur insgesamt auf ein kleines Dorf zu zeigen“, betont Filthaut.

In dem Vortrag werden die Leidenswege der drei Mordopfer, darunter ein achtjähriges Kind, dokumentiert und beispielhaft das Verfahren eines Opfers der Zwangssterilisationen aufgezeigt.

Unter dem Titel „Krieg gegen das eigene Volk“ hatte der AK im November vergangen Jahres das Ergebnis seiner zweijährigen Forschung vorgestellt. Wegen der damals großen Nachfrage wird jetzt ein weiterer Vortragstermin angeboten: Dienstag, den 31. Mai um 19.30 Uhr. Für die Veranstaltung im St. Urbanus-Pfarrheim, Voßwinkeler Straße 18, wird um Anmeldung unter Telefon 02932 7121 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gebeten.

Bericht AK Dorfgeschichte Mai 2022

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