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Wir setzen uns wieder Ziele

Vorsitzender Thomas Wittmann vom MC Cäcilia Voßwinkel über Pläne der Chorgemeinschaft trotz Corona

Kaum ein Bereich des heimischen Vereinswesens leidet unter der nun schon zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie so sehr wie die Chöre. Monatelange Probenausfälle, Konzertabsagen und das Wissen um besonders starke Aerosol-Ausbreitung beim Singen belasten die singende Zunft. Mit Thomas Wittmann, Vorsitzender des MC Cäcilia Voßwinkel, sprach unsere Zeitung über Probleme und Perspektiven. Die Voßwinkler singen in einer Chorgemeinschaft mit Voßwinkel und machten noch im Jahr 2018 als Finalist beim WDR-Fernsehformat „Beste Chor im Westen“ von sich reden.

Wie ist der MC Cäcilia durch die Coronakrise gekommen?

Thomas Wittmann Wir hatten natürlich wie alle Chöre gleich mehrmals monatelange komplette Ausfälle des Probenbetriebs. Im vergangenen Sommer haben wir uns dann überlegt, wie wir die Leute wieder vom Sofa kriegen und haben mit der Chorgemeinschaft Voßwinkel/Höingen ein Weihnachtskonzert als Projektchor geplant. Bis eine Woche vor dem Konzerttermin in Werl haben wir stur weg geprobt - auch mit Wochenendproben in kleinen Ensembles. Dann hatten wir plötzlich einen Covid-Fall als Impfdurchbruch in unseren Reihen. Da ist dann doch die Sorge ausgebrochen. Schließlich haben wir in den Chören für Corona ja durchaus eine kritische Altersstruktur.

Haben Sie denn in den zwei Jahren Mitglieder verloren?

Leider hatten wir auch Sterbefälle in unseren Reihen. Abgemeldet aus unserem Chor hat sich aber niemand. Es gibt und gab aber den einen oder anderen, der sehr vorsichtig und zurückhaltend sein musste und muss, und deshalb erst einmal aussetzten.

Der MC Cäcilia Voßwinkel war vor der Corona-Pandemie gut aufgestellt. Glauben Sie, dass die Pandemie schon vorher schwächelnden Chören nun den Rest gegeben hat?

Das ist natürlich nicht zu hoffen, doch könnte ich mir das gut vorstellen. Das wird wohl passieren. Viele nahmen die Corona-Pausen vielleicht ja doch als Gelegenheit, nach vielen Jahren im Chor mit dem Singen aufzuhören. Da muss man als Chor schon mit interessanten Ideen kommen, um alle wieder zu begeistern.

Wird es auch bei Ihnen in diesem Frühjahr wieder eines Neuaufbaus bedürfen?

In gewisser Weise schon. Wir hatten jetzt seit Ende November wieder durchgehend Pause mit den Proben. Es wird so sein, dass wir jetzt einiges an Energie aufbringen müssen, um wieder loszulegen. Wir haben jetzt unsere Hauptversammlung geplant und wollen ab Anfang März wieder mit den Proben starten. Und dann werden wir uns auch wieder Ziele setzen.


Das waren noch Zeiten: Die Chorgemeinschaft Voßwinkel/Höingen feierte beim Format „Beste Chor im Westen“ im Jahr 2018 den Finaleinzug. Nach Corona braucht es neue Ziele.  Foto:  Melanie Grande

Was sind das für Ziele?

Wir wollen natürlich unser ausgefallenes Weihnachtskonzert „Und du Bethlehem“ noch zur Aufführung bringen. Da steckt schon so viel Probenarbeit drin. Seit zwei Jahren haben wir auch ein offenes Singen in Voßwinkel auf einem Dorfplatz in Planung. Und dann wollen wir uns auch schon der einem Meisterchor entsprechenden Literatur für 2023 widmen, da steht ja auch das Jubiläum der Höinger und das Chorleiterjubiläum von Stefan Risse an.

Sie haben sich im Jahr 2008 mit dem Höinger Chor zu einer Chorgemeinschaft unter Leitung von Stefan Risse verbunden. Glauben Sie, dass Chorgemeinschaften wie diese der Weg in die Zukunft für die Männergesangsvereine sein wird?

Ich denke schon. Wir sind inzwischen ja als ein Pool für den Männergesang bekannt. Bei uns singen ja längst nicht mehr nur Männer aus unseren Dörfern, sondern auch aus den Nachbarorten wie aus Neheim oder auch Westönnen in der Börde. Am Vortag unserer Konzertabsage Ende des vergangenen Jahres hatten wir 49 Männer bei der Probe - darunter auch zehn Neue, die sich am Projektchor beteiligen wollten. Das war ein toller Erfolg. Ich glaube, dass Chorgemeinschaften und Projektchöre in überschaubarer Zeit der Weg für alle sein wird.

Steckbrief:


Thomas Wittmann ist seit 18 Jahren Vorsitzender des MC Cäcilia Voßwinkel. Ehefrau Monika ist ausgebildete Chorleiterin, Konzertsängerin und Musikpädagogin.
Der 62-jährige Projektleiter bei der Firma Pauli (Ense) lebt in Voßwinkel. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Er führte den Männergesangsverein im Jahr 2008 in die Chorgemeinschaft mit dem MC Liederkranz Höingen.

Kurz & Knapp: Thomas Wittmann
Tee oder Kaffee? Kaffee
Bier oder Wein? Ausgeglichen, kommt drauf an
Rock oder Klassik? Klassik
Schnitzel oder Döner? Schnitzel
E-Bike oder nur Muskelkraft? Muskelkraft Meer oder Berge? Berge

Unter Leitung von Stefan Risse wurde die Chorgemeinschaft in den Jahren 2009, 2014 und 2019 als Meisterchor NRW ausgezeichnet. Spektakulärster Erfolg war der Einzug in das Finale des Fernsehformats „Beste Chor im Westen “ im Jahr 2018.

 Bericht vom 9. Februar 2022

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