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Schule als Erlebnis der Generationen

Alex Paust geht in seinem Buch „Geschichte der Schule in Voßwinkel“ auf die mehr als 200-jährige Historie des Volksschulwesens in seinem Heimatdorf ein

Alex Paust hat ein spannendes Buch über die Geschichte des Schulwesens in Voßwinkel geschrieben, das beim Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel erhältlich ist. Der 74-jährige Voßwinkeler Alex Paust war als Autor für die Voßwinkeler Schulhistorie eine Idealbesetzung. Denn als früherer Lehrer des Hüstener Graf-Gottfried-Gymnasiums und als ehemaliger Bürgermeister der Stadt Arnsberg mit gutem Kenntnissen von behördlichen Abläufen und nicht zuletzt als Voßwinkeler Bürger mit sehr guten Ortskenntnissen brachte Paust Top-Voraussetzungen für langjährige Recherchen in Archiven mit. Sechs Jahre arbeitete der Heimatforscher voller Leidenschaft an seinem Werk und man muss sagen: Die Arbeit hat sich gelohnt!

In dem 120-seitigen, reich bebilderten Buch erfährt der Leser viel Neues aus dem Voßwinkeler Schulleben. Dabei gibt es Schulthemen, die durch die Zeitläufte immer wiederkehren. So beschweren sich Eltern über Lehrer oder es fehlt an Geld für Anschaffungen bzw. Investitionen in die Schule.

,,Es geht darum Fakten, Geschichte und Geschehen sichtbar und greifbar zu machen'', so Alex Paust im Vorwort zu seinem Buch über die Voßwinkeler Schulhistorie. 

Schulgeld und Naturalien für Lehrer

Alex Paust beginnt sein Buch mit dem Titel „Geschichte der Schule in Voßwinkel - 200 Jahre Geschichte des Volksschulwesens“ im Jahr 1799 mit Berichten zu „Schulvisitationen“. Bemängelt wurde damals ein nicht sonderlich motivierter Dorfschullehrer. Die Frage, ob dies nur mit seiner geringen Besoldung durch Schulgeld und Naturalien zusammenhing, bleibt beim Studium der historischen Quellen unbeantwortet.

Einer kurfürstlichen Verordnung zum verpflichtenden Schulbesuch für Kinder ab sechs Jahren wurde um 1800 nicht ausreichend nachgekommen, weil manche Kinder für Arbeiten daheim oder auf den Feldern eingesetzt wurden. Gleichwohl war die Schulstube der Voßwinkeler Zwergschule angesichts der effektiven Schülerzahl in jener Zeit immer noch zu klein und im Winter zu kalt. Aus diesen erbärmlichen Zuständen heraus kam es im aufblühenden Deutschen Kaiserreich (1871 bis 1918) zu deutlichen Verbesserungen.

1878 erwirbt die Gemeinde Voßwinkel ein Grundstück „auf dem Höggen“ (heute: Ecke Alscherstraße / Georgstraße), um dort ein neues Schulgebäude zu errichten. Die Schule wurde 1881 eröffnet, das Schulgebäude bestand bis 1966 und wurde dann abgerissen. Der Schulneubau, Fuchswinkel 10, wurde 1967 eingeweiht. Nach der NRW-Schulreform von 1965 wird der Begriff Volksschule fallen gelassen und der Begriff Grundschule für Schüler der Klassen 1 bis 4 eingeführt. Deshalb konnte die heutige Grundschule St. Urbanus im Jahr 2017 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. In einem zweiten Bauabschnitt wurden damals eine Turnhalle und ein Lehrschwimmbecken errichtet. Beide Gebäude werden im Herbst 1973 ihrer Bestimmung übergeben.

Der Schulzeit im Nationalsozialismus (1933 bis 1945) widmet Alex Paust ein eigenes Kapitel in seinem Buch. Hier geht es um Gleichschaltung und Säuberung (im Sinne der Rassegesetze), Verbot schulischer Nutzungen durch katholische Organisationen und den Schulalltag im Zweiten Weltkrieg. So ordnet der Amtsbürgermeister mit Wirkung vom 13. September 1939 an: „Die Unterrichtszeiten müssen vorerst so gelegt werden, dass Licht nicht notwendig ist. Es ist ja dann eine Verdunkelung nicht erforderlich.“

Bericht vom 16.09.2020

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