Streit um Stall mit 1.000 Hühnern

Werler Bio-Landwirt will am Stakelberg in Voßwinkel mobilen Hühnerstall aufstellen.

Anwohner befürchten Lärm- und Geruchsbelästigungen
Marcus Brinkmann vom Werler Bio-Bauernhof Struwe will einen 150 Quadratmeter großen mobilen Hühnerstall, in dem bis zu 1000 Hühner auf mehreren Ebenen freilaufend untergebracht werden können, auf der 6000 Quadratmeter großen Voßwinkeler Grünfläche „Kaukensplatz“ aufstellen. Anwohner befürchten Belästigungen durch Lärm, Gestank und Ungeziefer, da Kaukensplatz an das Wohngebiet Am Stakelberg / Kugeln Kamp /Bellingser Weg“ angrenzt. Im Wohngebiet wurden jetzt Unterschriften von 140 Anwohnern gesammelt, die einen mobilen Hühnerstall auf Kaukensplatz ablehnen Der 34-jährige Bio-Landwirt Marcus Brinkmann betont, dass der mobile Hühnerstall 200 Meter von der Wohnbebauung entfernt aufgestellt wird. Allerdings dürften die Hühner freilaufend auf dem weiträumig eingezäunten Areal picken. Es sei nicht zu erwarten, dass plötzlich 1000 Hühner am Nachbarszaun picken, wenn der Stall 200 Meter entfernt steht. Der Hühnerstall bleibe auch dann in weiter Entfernung vom Wohngebiet, wenn rings um den Hühnerstall die Grasnarbe abgenutzt ist und der mobile Stall versetzt wird.

Zur Sorge der Anwohner, im Hühnerstall könne eine Abluftanlage mit 72 Dezibel Lärm täglich 24 Stunden in Betrieb sein, sagte Brinkmann: „An heißen Tagen mit über 30 Grad könne dies der Fall sein, aber bei normalen Sauerländer Temperaturen laufe die Anlage gar nicht oder bei weitem nicht so intensiv. Der Befürchtung, es könne ein großer zentraler Hühnermistplatz auf „Kaukensplatz“ mit nahezu permanenter Geruchsbelästigung entstehen, trat er entgegen. Wöchentlich werde am Stall der Mist abgefahren, so Brinkmann. Auch sei nicht zu befürchten, dass irgendwann mehrere Tausend Hühner auf Kaukensplatz gehalten werden könnten.
Denn für Bio-Eier würden vier Quadratmeter Auslauffläche pro Huhn vorgeschrieben. Für deutlich mehr Hühner reiche die Fläche nicht aus.

Antrag bei der Stadt gestellt
Marcus Brinkmann hat bei der Stadt Arnsberg einen Genehmigungsantrag für die Errichtung des mobilen Hühnerstalls gestellt. Über den Antrag hat die Stadt aber noch nicht entschieden. Sollte der Antrag genehmigt werden, würde Brinkmann sein Vorhaben anschließend zeitnah (möglichst noch im Frühjahr) realisierten. Marcus Brinkmann verbindet mit dem mobilen Hühnerstall auch das Vermarktungskonzept „Rent a Huhn“, wonach sich jeder Voßwinkeler mit einer beliebigen Zahl an Hühnern am Projekt beteiligen kann. Etwa die Hälfte der wöchentlichen Eierproduktion erhält dann der Biohof Struwe zur Vermarktung über den eigenen Laden. So werden die Kosten für Futter, Personal, Steuern und die Stallanlage abgegolten. Die andere Hälfte der Eierproduktion können sich die dörflichen Hühnerbesitzer an einem festen Tag pro Woche aus einem beschatteten Schließfach abholen. Die Anwohner des betroffenen Wohngebiets sagen, dass Brinkmanns Konzept „Rent a Huhn“ im Prinzip „eine tolle Sache für Voßwinkel“ sei, aber es solle nicht in der Nähe eines Wohngebiets realisiert werden.

 Bericht vom 8. März 2017

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