Eike Bansen - Deutscher Meister aus Voßwinkel

Den 9. Juni 2009 wird Eike Bansen nie vergessen. An diesem Tag startete für den „kleinen Dorfjungen“ aus Voßwinkel das „große Abenteuer beim großen BVB“.

Der vorläufige Höhepunkt für den inzwischen 1,94 Meter großen und 17 Jahre alten Torhüter ist der kürzliche Gewinn der Deutschen B-Juniorenmeisterschaft. Aber alles begann vor sechs Jahren mit elf Gegentoren und einem Bierdeckel!

Eike erinnert sich noch genau: „Der Kunstrasen in Voßwinkel wurde eingeweiht. Wir spielten dank Vermittlung von Eberhard Schmucker mit unserer U13 gegen die U12 von Borussia Dortmund – und verloren mit 0:11.“ Eike – so Kumpel Felix Buck – hielt dennoch, was zu halten war.


Kumpel aus Voßwinkel: Eike Bansen und Felix Buck.

„Eike war einfach überragend, wir haben ihn hinterm Tor angefeuert und gefeiert. Mensch, war der Eike gut.“ Das fiel offensichtlich auch den Verantwortlichen des BVB auf. Nach dem Spiel kam der damalige Trainer Gerry Gordon auf Eike zu und sagte ihm: „Schreib Deinen Namen und Deine Telefonnummer auf den Bierdeckel. Wir laden Dich zum Probetraining ein.“ Der damals 11-jährige Torhüter fiel aus allen Wolken. „Mir schlotterten die Knie. Ich sollte als kleiner Dorfjunge zum großen BVB!“ Mit der frohen Botschaft und dem Fahrrad ging es nach Hause zu seinen Eltern, die das einfach nicht glauben wollten. Doch – so Vater Bernhard – „am nächsten Tag klingelte das Telefon, der Trainer lud Eike tatsächlich zum Probetraining ein.“

„Ich bin mit meinen Eltern zum Probetraining gefahren, um ein paar Bälle zu halten“, sagt Eike. Zweimal durfte er ran –  und erhielt zunächts eine Absage, weil der Mannschaftskader komplett sei. Aber wie es nun einmal so ist - Eike war nicht aus dem Rennen. Ein BVB-Torhüter fiel aus, Eike durfte als Gastspieler am Training teilnehmen, ein Trainingsturnier absolvieren und wurde in der Saison 2010/2011 fester Bestandteil des BVB. Sein erster Trainer im U13-Team: Gerry Gordon, der von Eike fest überzegt war. Der Weg war frei und erfolgreich: NRW-Meister mit der U14, Meister der Regionalliga West (U15), Landesliga-Krösus mit der U16, Meister der Bundesliga West mit der U17 – und als vorläufige Krönung Deutscher Meister nach dem 4:0-Sieg in Großasbach gegen den VfB Stuttgart.

Jetzt wartet eine neue Herausforderung. Er rückt in den Kader der U19 auf. Sein Trainer ist weiterhin Hannes Wolf, der die U17 zum deutschen Titelgewinn geführt hat. „Ich lasse alles auf mich zukommen, ich werde hart trainieren, mal sehen, was passiert.“ Gelassenheit und Souveränität kennzeichnen den 17-Jährigen, der im nächsten Jahr am Franz Stock-Gymnasium sein Abitur bauen will. Sport und Deutsch sind seine Leistungskurse. Er ist – so Vater Bernhard – ein guter Schüler. Darauf legt auch der BVB großen Wert. „Wir müssen unsere Zeugnisse vorlegen. Der BVB kümmert sich auch um das schulische Vorankommen.“

Heimatverbundenheit ist ein weiteres Attribut, das Eike auszeichnet. Bei seinen Kumpels fühlt er sich wohl. „Er ist einer von uns“, sagt Felix Buck. Dass seine Familie, seine Eltern Anja und Bernhard, sowie seine Schwester Chiara und Bruder Robin ihm Rückhalt geben, „ist doch klar.“ Auch die Verbundenheit zum TuS Voßwinkel steht fest. Sein erster Trainer Michael Korditzke stellte ihn einfach ins Tor, weil Eike groß war.  Aber vielleicht hatte Korditzke auch einen guten Riecher.


Der Tag des Triumphes: Eike Bansen mit Mutter Anja und Vater Bernhard.

Zielstrebig sei Eike immer gewesen, meint sein Vater. „Mit fünf Jahren hat Eike stets drei Wünsche geäußert.“ Er möchte erstens „aufs Gymnasium“. Das hat Eike erreicht, das Abitur kommt 2016. Zweites Ziel: Schützenkönig werden. Das hat er ebenfalls (halb) geschafft: 2007 wurde er Kinderkönig, die große Königswürde hat er nicht aus den Augen verloren. Der dritte Wunsch: Fußball-Profi werden. Und da ist Eike auf einem guten Weg.

Voßwinkel in Juni 2015
Text: Paul Senske - Fotos: privat

 

  

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