Es war der 173. Schuss, der Bernd Hüffer zum König der Schützenbruderschaft St.-Johannes Voßwinkel machte.

Als um 9.30 Uhr die Ehrenschüsse auf den Schützenvogel abgegeben wurden, war der Bruderschaft noch nicht klar, wer 2017 den Vogel abschießt. „Am Sonntagabend war von 14 Anwärtern die Rede. Aber wer am Montagmorgen unter der Stange steht und schießt, das sind die wahren Könige“, betont Schießmeister Hubertus Rohde. Er hat in den Jahren schon viele schießen sehen, doch als es brenzlich wurde, haben die meisten aufgehört...

Auch dieses Mal standen wieder einige unter der Stange und schossen – aber nur auf die Insignien. Das Zepter sicherte sich Werner Torbohm und den Apfel Lucas Gredel. Um 9.50 Uhr stockte das Schießen und die Schießmeister Rohde und Torbohm wurden etwas nervös. „Wir gehen auch ohne König zurück in die Halle“, meinte Torbohm. Nach langen gefühlten acht Minuten kam Bernd Hüffer aus der Zuschauermenge ans Gewehr und begann mit seinem Kumpel Bernward Nierhoff sein Projekt „Schützenkönig“. „Ich glaube, ich bin der Entspannteste hier auf dem Platz“, grinste Hüffer – und fing an zu schießen. Um 10.16 Uhr war sein Ziel erreicht, und er war König. Die ersten Gratulanten waren Ehefrau Imke und Sohn Paul. „Wir haben uns vor einer Woche entschieden, dass Bernd auf den Vogel schießen soll“, verriet die neue Königin.

Der 40-jährige Hüffer ist Diplom-Informatiker wohnt mit seiner Familie in Voßwinkel und spielt beim Musikverein Herdringen. 1985 war er Kinderkönig in seinem Heimatort. Viele kennen Hüffer, wenn er mit HSK-Music auf Veranstaltungen unterwegs ist.

Parallel zum Königsschießen wurde der Kinderkönig ermittelt. Hier hat Jara Nierhoff (7 Jahre) das letzte Kläppchen mit der Armbrust abgeschossen. Ihr König wurde Jonas Köhler (7). Beide besuchen die Urbanusschule. „Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Ich freue mich riesig“, so Jara.

Zusammen mit dem Königspaar Bernd und Imke Hüffer marschierten sie vom „Höppken Das scheidende Königspaar Dennis Wilmes und Alena Weist werden am Dienstagnachmittag in einer besonderen Voßwinkeler Zeremonie verabschiedet. „Wenn alles so ziemlich aufgeräumt ist, werden sie in einer Badewanne mit etwas Wasser durch die Halle getragen – und die Frauen werfen Blumen von der Deko in die Wanne. Wir nennen es scherzhaft Königspaar-Beerdigung“, lacht Rohde. Das ist nochmal ein schöner Abschied für das „alte“ Königspaar. Danach übernehmen Hüffers dann endgültig das Zepter.

 Bericht vom 20.06.2017